Smart Lock – Elektronisches Türschloss

Veröffentlicht von Joel Burghardt am

Ein Smart Lock ist ein elektronisches Türschloss, welches sich durch ein autorisiertes Gerät sperren und entsperren lässt.

Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Funkschloss überwacht ein Smartlock auch alle Zugriffe und kann automatisiert vordefinierte Aktionen durchführen.

Ein eletronisches Schloss sorgt dafür, dass Sie keinen Schlüssel mehr benötigen um in Ihre vier Wände zu kommen.

Je nach Art des Schlosses entsperren Sie Ihre Tür über ein Bedienelement, einen Transponder oder einfach nur, weil Sie Ihr Smartphone in der Tasche haben.

Einige der Schlösser lassen sich auch mittels Sprachsteuerung (Siri, Google Home oder Amazon Eco) bedienen.

Welche Arten von Schlössern gibt es?

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von smarten Türschlössern, die sich in Ihrer Bauart unterscheiden:

  • Intelligente Schlösser bei denen eine Motoreinheit über einen permanent eingesteckten Schlüssel des orginalen Schließzylinders gesetzt wird.
  • Elektronische Türschlösser bei denen der Schließzylinder ausgetauscht wird.

Weitere wichtige Unterscheidungsmerkmale liegen in der Bedienung:

  • Schlösser mit App-Steuerung können von überall aus der Welt aktiviert werden. Die Bedienung erfolg über SmartPhone oder SmartWatch. Je nach Umfang der App kommen noch weitere Funktionen hinzu:
    • Erteilung von temporäre Zugangsberechtigungen.
    • Dokumentation aller Nutzer (Wer hat wann die Tür entsperrt)
    • Alarmmeldung, wenn jemand unbefugtes  die Tür öffnet.
    • Automatisches Öffnen, wenn ein Nutzer mit vertrauenswürdigen Smartphone in den Funkbereich des elektronischen Schlosses kommt.
  • Das elektronische Codeschloss verbindet das Schloss mit einem Tastenfeld neben der Haustür. Bei Angabe eines zuvor definierten Pin, entsperrt sich die Tür automatisch. Bei höherpreisigen Codeschlössern können auch temporäre Zugriffsberechtigungen bzw. Pin vergeben und weitere Features genutzt werden.
  • Ein RFID-Schloss wird mit einem Transponder Der Transponder dient als Fernbedienung. Mit ihm lässt sich das elektronische Schloss der Tür per Knopfdruck öffnen.
  • Bei einem Fingerabdruck Scan-Schloss aktiviert sich die Tür durch das Scannen eines Fingerabdrucks. Vertrauenswürdige Fingerabdrücke müssen im Vorfeld registriert und freigegeben werden. Nach der Registrierung kann dann eine zeitlich beschränkte oder eine dauerhafte Zugriffberechtigung gewährt werden.

In der Regel werden verschieden Bedienmöglichkeiten miteinander kombiniert, so dass jedem Bewohner Ihres smarten Zuhauses eine passende Möglichkeit zum Öffnen der Tür zur Verfügung steht.

Unsere Produktempfehlungen

Nachfolgend finden Sie drei verschiedene smarte Türschlösser mit guten Bewertungen:

Wie sicher ist ein Smart Lock?

Auch elektronische Türschlösser lassen sich mit etwas Zeit und entsprechender technischer Ausrüstung durch einen Einbrecher öffnen. Je nach Hersteller dauert dieser Vorgang meist jedoch mehrere Minuten.

Hinzu kommt die Vermutung, dass Menschen, die ein Smartlock haben, auch über andere zusätzliche Sicherheitsprodukte verfügen, sodass es gerade für einen Gelegenheitsdieb unattraktiv erscheint, in ein Zuhause einzubrechen, welches über ein Smart Schloss verfügt.

Auf der anderen Seite gehen Profi-Einbrecher davon aus, dass in einem Haus / einer Wohnung mit einem intelligenten Schloss mehr zu holen sein kann.

Da die Bewohner technikaffin wirken und Trendsetter sein könnten in Bezug auf hochpreisige technische Geräte.

Wer hier auf ein intelligentes Schloss setzt, welches von außen nicht sichtbar ist, kann diesen Risikopunkt jedoch minimieren.

Ein Test des IT-Sicherheitsinstituts AV-Test aus dem Jahr 2017 bescheinigte 5 von 6 getesteten und in Deutschland weit verbreiteten elektronischen Schlössern ein gute bis ausgezeichnete Sicherheit. Bei den Modellen, die 2 von 3 Punkten erreicht haben, besteht laut den Testern höchstens eine theoretische Angreifbarkeit. Das Schloss von Burg-Wächter ist, laut diesem Test, jedoch nicht empfehlenswert.

SchlossTestergebnis
eQ-3, Eqiva Bluethooth Smart Lock3 von 3 Sternen
Noke, Padlock3 von 3 Sternen
Nuki, Combo3 von 3 Sternen
Danalock, V32 von 3 Sternen
August, Smart Lock2 von 3 Sternen
Burg-Wächter, secuENTRY easy 56011 von 3 Sternen

Welche Übertragungsstandards gibt es?

Damit Ihr intelligentes Schloss mit dem Bedienelement (Smartphone, Transponder, Tastenfeld etc.) kommunizieren kann, benötigt es eine Übertragungsmöglichkeit. Diese haben individuelle Vor- und Nachteile:

  • Bluetooth als Übertragungsstandard hat den großen Vorteil, dass es bei Verwendung von Bluetooth Low Energy nur wenig Strom verbraucht. Ist ein Gerät vom Administrator freigeschaltet, lässt sich mit diesem Gerät das Smart Lock öffnen und schließen. – Die Aktivierung funktioniert jedoch nur über eine kurze Entfernung. Öffnen und Schließen aus der Distanz ist nicht möglich.
  • Bei Z-Wave handelt es sich um einen Übertragungsstandard, welches speziell für die Hausautomation entwickelt wurde. Der Vorteil in der Anwendung von Z-Wave bei einem Smart Lock liegt darin, dass das Schloss in ein komplettes Smart Home System eingebunden werden kann und, dass die Reichweite der einzelnen Geräte höher ausfällt als bei Bluethooth
  • Eine Anbindung über ein W-LAN-Router ist ebenfalls möglich. Hierbei wird das Schloss mit dem W-LAN Netzwerk und im weiteren Schritt mit dem Internet verbunden. Dadurch können Sie Ihr Schloss nicht nur online bedienen, sondern haben auch die Möglichkeit über Google Home, Amazon Echo oder auch Siri Ihre Türöffnung und -schließung zu steuern.
  • Eine weitere Möglichkeit ist die Übertragung mittels NFC. Hierbei verbraucht das Smart Lock selber keinerlei Energie, da es als Lesegerät dient und nicht, wie bei allen anderen Übertragungsarten als Scanner.

Wie wird ein elektronisches Türschloss montiert?

Bei elektronischen Türschlössern bei denen eine Motoreinheit über den Schlüssel gesetzt wird, ist die Montage denkbar einfach.

  • Die Halterung für das smarte Schloss wird über das Schloss auf der Innenseite der Tür befestigt
  • Ein vorhandener Schlüssel kommt ins Schloss.
  • Die Motoreinheit des neuen Schlosses wird auf den Schlüssel gesetzt.
  • Zum Schluss wird alles mit Schrauben fixiert.

Bei elektronischen Türschlössern bei denen der Schließzylinder ausgetauscht wird, ist der Aufwand minimal höher:

  • Vor dem Produktkauf messen Sie die Stärke der Tür. Auf diese Weise bringen Sie in Erfahrung wie lang der Schließzylinder ist.
  • Zum Austauschen des Schließzylinders Öffnen Sie die Tür und lösen die Schraube mit der der aktuellen Schließzylinder befestigt ist.
  • Dann wird ein Schlüssel in den Schließzylinder gesteckt und durch Querstellen des Schlüssels der alte Zylinder entfernt.
  • Nun wird der Schließzylinder vom elektrischen Schloss in die Öffnung geschoben und wieder verschraubt.

Beide Varianten machen einen Rückbau jederzeit möglich. Dadurch sind auch beide Arten von Smart Schlössern für Wohnungs- und Haus-Mieter geeignet.

Bei der Bedienung über APP und/oder Smart Phone müssen Sie nur noch die passende App installieren und alle vertrauenswürdigen Nutzer festlegen, damit alle Beteiligten Ihr zu Hause betreten können.

Worauf gilt es beim Kauf zu achten?

  • Überlegen Sie sich vor dem Kauf Ihres Smart Locks, ob Sie dieses in ein komplettes Smart Home System einbinden möchten. Wenn dies der Fall ist, sollten alle Systeme über den gleichen Funkstandart verfügen oder über eine andere Möglichkeit (z.B. eine App) miteinander verbunden werden können.
  • Wie soll Ihr Schloss mit Strom versorgt werden?
    • Ruhestrom
      • Vorteil: Tür kann auch bei einem Stromausfall geöffnete werden
      • Nachteil: Schloss verbraucht auch Strom, wenn es nicht betätigt wird
    • Arbeitsstrom
      • Vorteil: Kein Stromverbrauch, wenn Schloss nicht geöffnet wird
      • Nachteil: Schloss läßt sich bei Stromausfall nicht öffnen, außer der Schließzylinder erlaubt das einstecken eines Schlüssels von Außen, wenn von Innen bereits ein Schlüssel steckt.
    • Wie viele Personen benötigen einen Zugriff auf Ihr Smart Lock?
    • Welche materiellen, körperlichen und geistigen Voraussetzungen weisen die Personen auf, die das Schloss bedienen können?
      • Stichwort: Nutzung von Smartphones, das Merken von Zahlenkombinationen, etc.

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